Gesellschafts- und Steuerrecht / Bilanzsteuerrecht

Aufteilung von (Gesamt-)Anschaffungskosten bei einheitlichem Rechtsgeschäft

Romuald Bertl / Klaus Hirschler

Der Beitrag behandelt die Frage der Ermittlung der Anschaffungskosten bei Vorliegen eines einheitlichen Rechtsgeschäfts, wenn zwar der Gesamtkaufpreis dem beizulegenden Wert aller erworbenen Vermögensgegenstände entspricht, nicht aber die vertraglich vereinbarten Kaufpreise der einzelnen Vermögensgegenstände aufgrund besonderer gesetzlicher Bestimmungen.

Die X-AG erwirbt von der mit ihr nicht verbundenen Y-AG alle Aktien an der Z-AG um den vertraglich vereinbarten Betrag von 100. Weiters erwirbt die X-AG von der Y-AG sämtliche Genussrechte, die diese an der Z-AG gezeichnet hat, um 40. Der vertraglich vereinbarte Kaufpreis der Aktien ergibt sich aufgrund einer sondergesetzlichen Regelung, entspricht allerdings nicht dem tatsächlichen wirtschaftlichen Wert, dieser beträgt lediglich 80. In Kenntnis dieses vom gesetzlich festgelegten Preis abweichenden tatsächlichen wirtschaftlichen Wertes haben die X-AG und die Y-AG auch den Kaufpreis für das Genussrecht abweichend von dessen tatsächlichen wirtschaftlichen Wert festgelegt und den Mehrpreis der gekauften Aktien vom für die Genussrechte zu zahlenden Preis in Abzug gebracht. Beide Kaufverträge werden in einem einheitlichen Vertrag abgeschlossen, der einen Gesamtkaufpreis für die beiden Vermögensgegenstände von 140 (davon ausdrücklich 100 für die Aktien und 40 für die Genussrechte) vorsieht.

Login


Passwort vergessen?

Noch keine Zugangsdaten? Gratis registrieren und 30 Tage testen.

Sie können das gesamte Portal 30 Tage testen und/oder Ihr Abo freischalten.

Extras wie Rechtsnews, Übersichten zu aktuellen Gesetzesvorhaben, EuGH Verfahren, Fristentabellen,…
Newsletter der aktuellen Zeitschriften-Inhaltsverzeichnisse
Der Zugriff auf alle Zeitschriften endet nach 30 Tagen automatisch
Artikel-Nr.
RWZ 2019/69

31.10.2019
Heft 10/2019
Autor/in
Romuald Bertl

em. o.Univ.-Prof. Dr. Romuald Bertl ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie Präsident des Rechnungslegungsbeirates des AFRAC. Autor zahlreicher Fachpublikationen.

Klaus Hirschler

Univ.-Prof. MMag. Dr. Klaus Hirschler, StB, ist Professor am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen, Abteilung für Rechnungswesen, Steuern und Jahresabschlussprüfung an der Wirtschaftsuniversität Wien. Er ist Stellvertretender Vorsitzender des Fachsenats für Steuerrecht der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen.