Unternehmensberichterstattung

Beschluss des ISSA 5000 - Kritische Betrachtung der Konsultationsergebnisse und Überarbeitung des Prüfungsstandards

Dr. Julia Baldauf / Sabine Graschitz, PhD

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)1 ist europaweit eine externe Prüfpflicht der Nachhaltigkeitsberichterstattung für eine Vielzahl an Unternehmen (neu) eingeführt geworden. Seit 2017 ist die Berichterstattung über nicht-finanzielle Informationen bereits ein fester Bestandteil der verpflichtenden Unternehmensberichterstattung in Österreich und wurde bisher durch das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) geregelt. Mit der CSRD ist diese Berichterstattung, künftig durch einen Prüfungsleistungserbringer (idF als "Prüfer" bezeichnet) umfassender zu würdigen. Prüfer haben ein Urteil zur Nachhaltigkeitsberichterstattung2 abzugeben, welches zunächst mit begrenzter Prüfungssicherheit erteilt wird. Die Prüfungspraxis ist somit ab sofort mit der Erteilung eines Zusicherungsvermerks konfrontiert, der weit über die reine Bestätigung in Form eines "attestation engagement" hinausgeht.3 Die verpflichtende Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten soll das Risiko verringern, dass Unternehmen unvollständige oder wenig zuverlässige Nachhaltigkeitsinformationen veröffentlichen oder die in den ESRS geforderten Angaben ungerechtfertigt weglassen. Die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit der Nachhaltigkeitsinformationen soll mit der verpflichtenden Prüfung erhöht werden.

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Artikel-Nr.
RWZ 2024/62

29.11.2024
Heft 11/2024
Autor/in
Julia Baldauf

Dr. Julia Baldauf ist Senior Lecturer am Institut für Rechnungswesen, Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung der Universität Innsbruck und Dozentin an anderen Hochschulen. Der Fokus ihrer Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegt auf dem Gebiet der Wirtschaftsprüfung, insb den Internationalen Prüfungsstandards, der Urteilsbildung des Abschlussprüfers sowie der Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten. Hierzu hat sie eine Vielzahl von Beiträgen in renommierten nationalen und internationalen Fachzeitschriften publiziert und zahlreiche Vorträge auf internationalen Tagungen und Konferenzen gehalten.

Sabine Graschitz

Sabine Graschitz, PhD, ist Universitätsassistentin (postdoc) am Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung der JKU Linz. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Rechnungslegung und der betriebswirtschaftlichen Prüfungslehre. Konkret liegt der Fokus dabei auf Themen der Berichterstattung von Unternehmen und Abschlussprüfern, auf der Prüfermarktsituation in Österreich, der Abschlussprüferaufsicht, der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung sowie der aktuellen Projekte der Rechnungslegungs- und Prüfungs-Standardsetzer.