Während nunmehr vereinzelt Mitteilungen zu den Auswirkungen von COVID-19 auf die Dividendenpolitik österreichischer Unternehmen sowie auf die Abhaltung von Hauptversammlungen publiziert werden, hat der vorliegende Beitrag1 das Ziel, einen gesamtheitlichen Überblick über die praktischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie an der Wiener Börse zu geben. Die Autoren untersuchen die kurzfristigen Auswirkungen der COVID-19 Krise sowohl auf die beschlossenen und geplanten Gewinnausschüttungen als auch auf die Abhaltung der Hauptversammlungen für das Geschäftsjahr 2019 der am Vienna Prime Market gelisteten Unternehmen. Insb im Zusammenhang mit der Auszahlung von Dividenden sind derzeit vermehrt Meldungen von Reduktionen und sogar von Streichungen zu verzeichnen.2 Auch die Abhaltung von Hauptversammlungen ist von der COVID-19 Krise betroffen; so können Hauptversammlungen unter gewissen Bedingungen zwar digital/online abgehalten werden,3 es mehren sich jedoch auch Verschiebungen in den Herbst 2020.4 Schließlich stellt der Zeitpunkt des Ausbruchs der Corona-Krise einen durchaus interessanten bilanziellen Stichtag dar. Mit der Einstufung der Krankheit durch die WHO als Pandemie am 11. März 20205 fällt dieser Tag für die meisten betroffenen Unternehmen in den Zeitraum der Erstellung des Geschäftsberichts für das Bilanzjahr 2019. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir die Geschäftsberichte der Unternehmen außerdem darauf, ob sie die COVID-19-Krise im Geschäftsbericht 2019 erwähnen.
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