Sonderheft - Anton Egger

Die Zukunft der UnternehmensplanungZiele, Methoden, Instrumente

Franz Hörmann

Die gestiegenen Erwartungen sowie das drastisch erhöhte Datenvolumen, das in der Praxis für Planungs-zwecke bereitsteht, zwingen die Entwickler von Planungssoftware, das Design sowie die grundlegendeFunktionsweise ihrer Programme neu zu konzipieren.

Ziele, Methoden und Instrumente der Unternehmensplanung sind nicht endgültig wissenschaftlich definiert (im Sinne von fixiert), sondern unterliegen im Zeitablauf einer Entwicklung, die sowohl durch wirtschaftliche, gesellschaftliche, aber auch technische Veränderungen geprägt ist. So wird in Theorie und Praxis heute oftmals das althergebrachte Ziel der „Gewinnmaximierung“ ersetzt durch eine „Barwertmaximierung“ (im Sinne des Shareholder Value), womit eine Abkehr von den Buchwerten und eine Hinwendung zum zahlungsstromorientierten Rechnungswesen signalisiert werden soll1). Im Bereich der Methoden deutet vieles darauf hin, dass die bisher zumeist implizit in den Modellen unterstellten, vereinfachenden Annahmen der im Zeitablauf konstanten funktionalen Abhängigkeiten der Zielgrößen von den Eingangsparametern, kombiniert mit der Vereinfachung der Annahme kontinuierlicher Funktionsverläufe2), aufgegeben und durch realitätsnähere, wenngleich komplexere, Modelle ersetzt werden können. Für die praktische Anwendbarkeit theoretischer Modelle wesentlich sind aber stets die zum Einsatz gelangenden Instrumente, d.h. die konkreten Werkzeuge, mit denen die Planungsmodelle in der Praxis verwendet werden können. Hier zeichnet sich einerseits der Trend weg von den generellen (z.B. durch individuelle Programmierung universell einsetzbare Spreadsheets) hin zu den speziellen Applikationen (etwa Finanzplanungsprogramme, Software zur Erstellung von Unternehmensbewertungen etc.) ab, andererseits steht dem Anwender in der Praxis eine zunehmend umfangreichere Datenbasis zur Verfügung (beispielsweise die automatisch erfassten Kundenprofile im eCommerce), die es ermöglicht (bzw. geradezu erzwingt), modellhafte Beziehungen zwischen diesen, das Kundenverhalten beschreibenden, Datenbeständen und den tatsächlich getätigten (resp. allenfalls auch zukünftig erzielbaren) Umsätzen herzustellen.

Login


Passwort vergessen?

Noch keine Zugangsdaten? Gratis registrieren und 30 Tage testen.

Sie können das gesamte Portal 30 Tage testen und/oder Ihr Abo freischalten.

Extras wie Rechtsnews, Übersichten zu aktuellen Gesetzesvorhaben, EuGH Verfahren, Fristentabellen,…
Newsletter der aktuellen Zeitschriften-Inhaltsverzeichnisse
Der Zugriff auf alle Zeitschriften endet nach 30 Tagen automatisch
Artikel-Nr.
RWZ 2000/59

20.06.2000
Heft 6/2000
Autor/in
Franz Hörmann

Ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Hörmann ist an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie an der Johannes Kepler-Universität Linz tätig mit den Forschungsschwerpunkten Accounting Information Systems und Wissensmanagement.