Rechnungswesen

Nettoinvestition in assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zur Vermeidung negativer Equity-Buchwerte

Prof. Dr. Hanno Kirsch, FH Westküste

Ein zentrales Problem der Equity-Methode, welche als Konsolidierungsersatz für die Einbeziehung assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen in den (Konzern-)Abschluss angewendet wird, ist die zumeist fehlende Möglichkeit der Abbildung rechnerisch negativer Equity-Buchwerte in der (Konzern-)Rechnungslegung. Durch die Neufassung des IAS 28 wurde als Bewertungseinheit die "Nettoinvestition in das assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" eingeführt, welche ua die Funktion hat, die Verlustabsorptionsbasis der Equity-Buchwerte zu verbreitern. Der nachfolgende Beitrag zeigt zunächst die wesentlichen Probleme auf, welche mit einer nur begrenzten Erfassung von Verlusten aus der Anwendung der Equity-Methode verbunden sind, erläutert die Funktionsweise der Nettoinvestition in das assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (im Folgenden NI) bei den Equity-Buchwert übersteigenden Verlusten und würdigt diese Bewertungseinheit. Dabei zeigt sich, dass durch die NI die Probleme, welche mit negativen Equity-Buchwerten einhergehen, zwar deutlich vermindert, aber nicht gänzlich vermieden werden können. Allerdings besitzen die Ergebnisbeiträge, welche für die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte der NI gezeigt werden, isoliert betrachtet keinerlei Aussagekraft.

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Artikel-Nr.
RWZ 2020/12

28.02.2020
Heft 2/2020
Autor/in
Hanno Kirsch

Dr. Hanno Kirsch ist Präsident a.D. und Professor für Controllingorientierte Unternehmensrechnung und Internationale Rechnungslegung an der Fachhochschule Westküste, Heide/Holst, sowie an der Universität Flensburg (Zweitmitgliedschaft), und außerdem als Unternehmensberater bei Einführung von IFRS in deutschen Unternehmen tätig.