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Überwachung von Kapitalgesellschaften in einer globalen Wirtschaft - Erfüllen Rechnungswesen und Corporate Governance diese Aufgabe?

Prof. em. Dr. Dr. habil. Hanns Martin W. SchoenfeldUniversity of Illinois / USA

Eine kritische Analyse

Der Übergang auf internationale Rechnungslegungsstandards (IAS und IFRS) hat in Europa zu einer verbesserten Offenlegung von Unternehmensdaten geführt. Die jüngsten Wirtschaftsskandale (Enron, World Com, Parmalat, Mannesmann/Vodafone) haben jedoch gezeigt, dass die Rechnungslegung allein nicht ausreicht und eine verstärkte Corporate Governance zur wirksamen Überwachung erforderlich ist. Diese wird in USA durch den Sarbanes-Oxley Act und in Europa durch - ähnliche -freiwillige Governance Kodices versucht - ohne dass bisher abschließende Ergebnisse vorliegen. Da Überwachung von Kapitalgesellschaften wegen der rapiden wirtschaftlichen Entwicklung aber nicht mehr allein durch finanzwirtschaftliche Daten der Vergangenheit möglich ist, erweist sich eine Erweiterung der Informationen in nicht-finanzwirtschaftliche, qualitative und zukunftsorientierte Daten als unerlässlich (wie zB Umweltdaten, Stoffbilanzen, Sozial-Daten und ganzheitliche Betrachtungen wie die Balanced Score Card). Erst wenn diese - bisher noch umstrittenen - Informationen vorliegen, besteht eine echte Möglichkeit zur Überwachung von Kapitalgesellschaften durch außen stehende Aktionäre.

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Artikel-Nr.
RWZ 2008/57

20.08.2008
Heft 7-8/2008