Covid-19 und Insolvenzrecht

COVID-19: Update: Antragspflicht und Eröffnungsverfahren

Priv.-Doz. Dr. Birgit Schneider

Das 2. COVID-19-JuBG BGBl I 2020/24 bringt beim Eröffnungsverfahren einige Änderungen. Das betrifft die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung. Daneben ist die Einvernahme des Schuldners bei einem Gläubigerantrag zu erörtern, da die "Poststraße" Abfertigungen (wieder) zulässt.

Grundsätzlich hat ein Schuldner1 bei Eintritt der Überschuldung unverzüglich, längstens binnen 60 bzw 120 Tagen,2 einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen. Der "Blick in die Zukunft", der bei einer Überschuldungsprüfung notwendig ist, ist aktuell von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren begleitet,3 sodass eine valide Fortbestehensprognose derzeit nicht möglich ist.4 Zudem haben die Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 erheblichen Einfluss auf die Bewertung von Unternehmensvermögen,5 was bei vielen (gesunden) Unternehmen unmittelbar zu einer rechnerischen Überschuldung führt.6

Login

Noch keine Zugangsdaten? Gratis registrieren und 30 Tage testen.

Sie können das gesamte Portal 30 Tage testen und/oder Ihr Abo freischalten.


Passwort vergessen?

Artikel-Nr.
ZIK 2020/57

27.04.2020
Heft 1a/2020
Autor/in
Birgit Schneider

Priv.-Doz. Dr. Birgit Blatt (vormals Schneider) ist Of Counsel in der Kanzlei ecolaw Rechtsanwälte und Lehrbeauftragte der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen und Vortragende insb zum Insolvenzrecht.