Ertragsteuerliche Behandlung von Liquidity Mining im Privatvermögen (Pischel, ÖStZ 2022/109, S. 127)

Dezentrale Finanzmärkte (englisch: Decentralized Finance - DeFi) seien experimentelle neuartige Formen von Finanzprotokollen, welche auf Basis von Smart Contracts in dezentralisierten autonomen Applikationen auf Grundlage der Blockchain-Technologie ablaufen. Aufgrund dieser IT-Architektur könne eine offene, interoperable, dezentrale und transparente Finanzstruktur entstehen, welche ohne zentralisierte Vertrauensperson auskomme. Durch die hohen Renditen, welche durch die Bereitstellung von Liquidität in Form von Kryptowährungen in DeFi-Anwendungen erwirtschaftet werden könnten, gewinne diese Anlagemöglichkeit in letzter Zeit immer mehr an Popularität. Die Besteuerung der Teilnahme an Liquiditätspools sowie die Belohnungen, welche durch sog "Liquidity Mining" lukriert werden könnten, seien bisher noch nicht Gegenstand breiter steuerlicher Diskussionen geworden, weswegen ein steuerrechtlicher Einordnungsversuch, vor dem Hintergrund der geplanten Änderungen für Kryptowährungen durch die Ökosoziale Steuerreform, dazu aus österr Sicht erfolgen soll.