Aktuelles / Gemeinschaftsrecht

Empfehlung der Kommission zur Vergütungspolitik im Finanzdienstleistungssektor

Bearbeiter: Dr. Alexander Karpf, LL.M. / Mag. Sergio Materazzi, LL.M. / Univ.-Ass. MMag. Dr. Gisela Heindl / PD Dr. Nicolas Raschauer / Univ.-Ass. Dr. Alfred Schramm / Finanzmarktaufsichtsbehörde

Aus Anlass der Weltwirtschaftskrise hatte die Europäische Kommission (EK) im März 2009 mehrere Maßnahmen zur Restabilisierung des Finanzsystems in Aussicht gestellt, darunter auch eine Reform der Vergütungspolitiken im Finanzdienstleistungssektor.1 Die vorliegende Empfehlung nimmt sich der Thematik risikofördernder Incentivierungen in Bonifikationssystemen an, deren Mitschuld am Versagen der Finanzsysteme in den Fokus der öffentlichen Diskussion sowie der Fachpresse gerückt ist.2 So sieht auch die EK in den weit verbreiteten unangemessenen Vergütungspraktiken eine wesentliche Ursache für das Eingehen exzessiver Risiken, die in Folge zu Verlusten und Insolvenzen von Finanzinstituten führten. Vergütungssysteme, die sich an kurzfristigen Erfolgen ohne angemessene Berücksichtigung der eingegangenen Risiken orientierten, haben nach Auffassung der EK zu einer übertriebenen Risikobereitschaft beigetragen und folglich das Risikomanagement der Finanzinstitute ausgehebelt.3

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Artikel-Nr.
ZFR 2009/101

07.08.2009
Heft 4/2009
Autor/in
Alexander Karpf

Dr. Alexander Karpf, LL.M. (King’s College London), ist Mitarbeiter in der Corporate Affairs Division der OECD. Von 2003 bis 2005 war er als Legal Advisor im CESR-Sekretariat beschäftigt. Bisherige Publikationen behandelten insb das österreichische und EU-Wertpapierrecht, den Lamfalussy-Prozess und Corporate Governance-Themen.

Nicolas Raschauer

Prof. Dr. Nicolas Raschauer lehrt Wirtschaftsrecht an der EHL Lausanne. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung einer auf Finanzinnovationen fokussierten, international tätigen Unternehmensberatung. Er gehört zudem dem wissenschaftlichen Beirat des Internationalen Forum für Wirtschaftsrecht mit Sitz in Bozen an.

Alfred Schramm

Dr.Alfred Schramm ist Universitätsassistent am IOER, WU Wien und Mitglied der Redaktion der ZFR. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Finanzmarktaufsichtsrecht und der Rechtsvergleichung.

Publikationen:

Kammel/Schramm, Grundriss des Devisenrechts (2006) (Walther Kastner-Preis 2007);

N. Raschauer/Schramm, Neue Enforcementregelungen im Finanzmarktaufsichtsrecht, ZFR 1/2006, 8;

Schramm, Das Finanzkonglomerategesetz. Ein aktuelles Problem des österreichischen und des EG-Bankrechts, ÖBA 2004, 937;

Schramm, Finanzmarktaufsicht verfassungsrechtlich abgesichert.- Oder: Wie man die Verfassung weiter demontiert, JBl 2003, 8.