Die Insolvenz der SIGNA-Gruppe stellt mit zahlreichen Großverfahren im Hinblick auf die Passiva die bisher größte dieser Art in Österreich dar und hat eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung. Neben zahlreichen rechtlichen Aspekten wirft der Fall auch viele betriebswirtschaftliche Fragen auf. Der vorliegende Beitrag analysiert daher aus betriebswirtschaftlicher Perspektive die Krisen- und Insolvenzursachen mithilfe einer Kennzahlenanalyse mit dem Fokus auf Rentabilität und Liquidität der wichtigsten SIGNA-Gesellschaften. Ziel des Beitrags ist es, neben der Analyse auch Implikationen für die Unternehmenspraxis abzuleiten. Die Aussagekraft der Rentabilitätskennzahlen der analysierten Gesellschaften ist aufgrund des Geschäftsmodells und der Bewertungspraxis des Vermögens zum "fair value" stark eingeschränkt. Die Analysen zeigen vergleichsweise stabile Eigenkapitalquoten. Angesichts anhaltend negativer Liquiditätskennzahlen, insb des Free Cash Flow, war eine Finanzierung des Wachtsums der SIGNA und gleichzeitig die nachhaltige Bedienung des Eigen- und Fremdkapitals nicht möglich, was letztendlich zur Insolvenz führte.1
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