Reuß hat seine Dissertation zu einem Dauerbrenner des Europäischen Insolvenzrechts verfasst: dem sog "forum shopping" (vgl 4. ErwGr der EuInsVO). Darunter versteht er all jene Maßnahmen, "durch die auf die internationale Zuständigkeit eines Gerichts eingewirkt werden soll, um den Verfahrensablauf in einem bestimmten Forum herbeizuführen bzw zu vermeiden" (7). Zutreffend geht der Autor davon aus, dass forum shopping nicht per se verdammenswert ist (10, 319 f). Es gilt vielmehr die maligne von der benignen Form zu unterscheiden. Wie GA Kokott jüngst betont hat, stellen sich dabei "interessante Fragen im Spannungsfeld zwischen den Grundfreiheiten der Schuldner einerseits sowie dem Gläubigerschutz und der im 4. ErwGr der Verordnung angesprochenen Vermeidung des Forumshopping andererseits" (SA Kokott 10. 3. 2011, Rs C-396/09, Interedil, RN 72). Ihnen geht Reuß nach. Die Arbeit ist gut strukturiert; manch interessanter Gedanke findet sich freilich in einer der zahlreichen Fußnoten.
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