Von Sabine Kanduth-Kristen und Heinrich Treer (Hrsg). SWK-Spezial, Linde Verlag, Wien 2006, brosch, 119 Seiten, € 19,90
Der anzuzeigende Sammelband von sieben Beiträgen zum Thema Insolvenz und Steuern ist Frucht der Bemühungen eines 2004 zum Thema Insolvenz und Steuern eingesetzten Arbeitskreises um eine „Annäherung“ der (bestenfalls) in „friedlicher Koexistenz“ neben- einander lebenden Rechtsgebiete des Insolvenz- und Steuerrechts und verdient schon deshalb großes Interesse. Einleitend gibt Mohr einen Überblick über Zielsetzungen und Grundzüge des Insolvenzrechts. Dann behandeln Huber-Mandl und Reisch/Winkler verfahrensrechtliche (und vor allem in der Praxis noch nicht gelöste) Probleme. Atzmüller und Engelhart widmen sich ertragsteuerrechtlichen, Exl lohnsteuerrechtlichen und Kanduth-Kristen/Caganek umsatzsteuerrechtlichen Fragen. Aus der Fülle der Informationen sei illustrativ auf den Arbeitsbehelf zur Erleichterung der Kommunikation zwischen Finanzverwaltung und Masseverwalter (58 ff), den Lösungsansatz von Engelhart zum Themenbereich Ertragsteuern als Sondermasseforderungen (73) und die Ausführungen von Huber-Mandl (46) und Kanduth-Kristen/Caganek (98 ff) zur Einordnung der Umsatzsteuergutschrift, wenn Forderungen der Masse nach Konkursveröffnung uneinbringlich werden, verwiesen. Das Buch zeigt damit nicht nur, dass an der Grenze zwischen Insolvenz- und Steuerrecht viele Fragen offen sind und das Spannungsfeld zwischen Rechtslage und Praxis in diesem Bereich besondert groß ist (vgl dazu auch schon ZIK 2002/57, 45), sondern kann auch bei der Bearbeitung konkreter Probleme in der Praxis mit großem Nutzen zu Rate gezogen werden. Daneben ist den Initiatoren und Teilnehmern des Arbeitskreises, den Herausgebern und den Autoren dafür zu danken, dass sie die Diskussion um das hochaktuelle Thema (vgl zuletzt das Sonderheft taxlex 2006/8a) mit dem Bemühen um praxisgerechte Lösungen und „gegenseitiges Verständnis“ einen Schritt weitergebracht haben.
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