Die gute Nachricht gleich vorweg: Die jüngste Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) weist keinen neuen Rekord an Firmeninsolvenzen für Österreich aus. Dennoch bleibt in der Einschätzung der voraussichtlichen weiteren Entwicklung wenig Platz für Optimismus: Ausleseprozeß und wirtschaftlicher Strukturwandel werden auch 1997 anhalten. Die Daten zur konjunkturellen Entwicklung in Europa sind gedämpft, die Zahl der Arbeitslosen hoch und der Konsum wird vor allem für den Handel nur wenig Impulse geben können. Die stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik mit Blick auf die Erfüllung der Konvergenzkriterien hält zwar die Zinsen niedrig, dämpft aber die Konsumbereitschaft und kann sich aus diesem Grund negativ auf die Unternehmensstabilität auswirken. Die Zunahme von Zahlungsanständen und Insolvenzen in gefährdeten Branchen hat Multiplikatoreffekte vor allem im Bereich der Klein- oder Mittelbetriebe: sinkende Erträge, niedrige Eigenkapitalausstattung und hohe Forderungsausfälle rissen im ersten Halbjahr gerade in diesem Bereich besonders viele Unternehmen in den Insolvenzstrudel. Vor allem junge Betriebe haben mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen.
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