Von Wolfgang Förster. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2009. XIV, 430 Seiten, Hardcover, 54,90 EUR.
Wenn in der Literatur zum österr Insolvenzrecht dessen Geschichte zumindest angerissen wird, finden meist (nur) ein Autor und ein Werk namentliche Erwähnung: Der Spanier Francisco Salgado de Somoza und sein im Jahr 1651 erschienener "Labyrinthus creditorum concurrentium ad litem per debitorem communem inter illos causatam" (s etwa Bartsch/Heil, Grundriß des Insolvenzrechts4 [1983] Rz 3; ähnlich schon Pollak, Concursrecht [1897] 5; Rintelen, Handbuch des österreichischen Konkurs- und Ausgleichsrechts [1915] 15; und vor nahezu 170 Jahren Haimerl, Vorträge über den Concurs der Gläubiger nach den in den österreichischen Staaten geltenden Gesetzen [1840] 4). Autor und Werk werden allgemein großer Einfluss auf die Entwicklung des gemeinrechtlichen Konkursprozesses zugeschrieben (s etwa Skedl, Die Grundlagen des österreichischen Konkursrechts in ihrer historischen Entwicklung, in FS Wach [1913] III 237 FN 25 mwN). Obwohl in Österreich schon die Concursordnung 1868 unter dem Einfluss der (ihrerseits vom französischen [napoleonischen] Code de Commerce von 1807 geprägten) preußischen Konkursordnung von 1855 endgültig mit der gemeinrechtlichen Tradition des Konkursprozesses gebrochen hatte (vgl dazu Pollak, Concursrecht 6 ff; Rintelen, Handbuch 19; Hellbling, Zur Entwicklung des österreichischen Insolvenzrechts, NZ 1957, 49, 65, [67; dieser mit Überblick über die vorangehende Rechtsentwicklung in Österreich]) und die Auseinandersetzung mit dem vor über 340 Jahren verstorbenen spanischen Juristen und dessen Werk damit das Gegenteil von "Insolvenzrecht aktuell" ist, soll hier die eben diesem Francisco Salgado de Somoza gewidmete rechtshistorische Habilitationsschrift von Wolfgang Förster vorgestellt werden.
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