Editorial

Digitale Werbesteuer: EU-weit oder nur national?

Univ.-Prof. DDr. Gunter Mayr, Sektionschef im BMF

Die Digitalisierung hat innerhalb weniger Jahre völlig neue Geschäftsmodelle hervorgebracht und offenbart dabei die Grenzen des derzeitigen Steuersystems; denn vor allem die IT-Großkonzerne nutzen diese steuersystematische Schwäche mit ihren Steuervermeidungspraktiken aus. So erzielt etwa Google den Großteil seines Umsatzes mit automatisierten Werbeleistungen: Google kennt das Suchverhalten und die Vorlieben seiner Nutzer und nützt dieses Wissen für maßgeschneiderte Werbung. Für diese Werbung sind österreichische Unternehmen bereit, Werbeverträge in Millionenhöhe zu schließen. Die Werbeverträge werden aber direkt mit der irischen Konzerngesellschaft geschlossen, während Google in den lokalen Märkten wie Österreich lediglich "Serviceleistungen" anbietet. Die Einnahmen aus den Werbeverträgen fließen ganz überwiegend ins Ausland (und werden dort niedrig besteuert), während die österreichischen Unternehmen ihre Werbezahlungen als Betriebsausgaben absetzen. Für Österreich steuerlich kein gutes Geschäft.

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Artikel-Nr.
RdW 2019/48

20.02.2019
Heft 2/2019
Autor/in
Gunter Mayr

Univ.-Prof. DDr. Gunter Mayr ist Sektionschef für Steuerpolitik und Steuerrecht im Bundesministerium für Finanzen und lehrt am Institut für Finanzrecht der Universität Wien.