Artikelrundschau Juli 2024 - Teil 1 / Allgemeines - international, EU-Recht, Auslandsbeziehungen

Ein Plädoyer für Nachhaltigkeit mit Augenmaß. Wie gut gemeinte Maßnahmen der EU Unternehmen (über)fordern (Tumpel/Menhofer, SWK 19/2024, S. 927)

MMag. Maria Gold-Tajalli / Eva Pichler-Rohrhofer, MA

In den letzten Jahren habe die EU-Gesetzgebung eine Vielzahl an Regelwerken im Zeichen nachhaltiger Ziele - Schutz der Umwelt, Förderung ökosozialen Wirtschaftens, Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen - verabschiedet. Der "Green Deal" verfolge das ehrgeizige Ziel, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Ambition und Motivation seien unzweifelhaft vorhanden. Bei genauerer Betrachtung zeige sich, dass diese Maßnahmen viele Unternehmen bis ans Limit fordern, wenn nicht überfordern würden. Die Komplexität, die Kosten und die nahezu parallele Umsetzung der Regelungen würden oft den zusätzlichen Nutzen übersteigen. Es bestehe die Gefahr, dass insb europ KMU auf dem administrativ penibel vorgezeichneten Weg zur Nachhaltigkeit ihr Kerngeschäft - das Wirtschaften - aus den Augen verlieren und im Wettbewerb in einem globalen Markt ins Hintertreffen geraten würden. Die Gesetzgebung solle und müsse nachhaltige Unternehmensführung fordern und fördern. Es sei ein differenzierteres, effizienteres Vorgehen geboten.

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Artikel-Nr.
ÖStZ 2024/574

04.11.2024
Heft 21/2024