Im Vorwort zum vorliegenden Praxiskommentar schreibt Matthias Görg, dass das Ziel seiner Publikation war, eine stark komprimierte und trotzdem einigermaßen umfassende Kommentierung des Markenschutzgesetzes zu schaffen. Wie der Autor schon selbst einräumt, ist dies ein sehr hoher Anspruch. Aufgrund der weltweiten Vernetzung und Abhängigkeit des Systems der Markenrechte ist die Materie bereits auf der Regelungsebene durch eine große Vielschichtigkeit geprägt: Zum Völkerrecht tritt das Unionsrecht, dazu das Kollisionsrecht. Das nationale Markenschutzrecht ist in dieses dichte Netz an Regelungen eingebettet und im Lichte dessen zu interpretieren. Dazu kommt, dass es Jahr für Jahr eine Vielzahl an in Summe kaum überblickbaren einschlägigen Judikaten zum Markenrecht gibt. Schließlich sind Markenrechte durch den zunehmend enger werdenden Kennzeichenraum sowie ob ihrer wirtschaftlichen Bedeutung stark umkämpft. Über die letzten Jahre bzw Jahrzehnte konnten schließlich auch wesentliche Änderungen in der Rechtsprechung beobachtet werden. Markenrechte werden zunehmend enger und koexistenzfördernd ausgelegt. Dazu kommt, dass die technischen Innovationen der letzten Jahre gänzlich neue Themen aufgebracht und Kategorisierungen notwendig gemacht haben. Man denke hier nur zB an diverse Markennutzungen im Zuge der Digitalisierung oder im virtuellen Raum. Kurzum, das Markenrecht ist bei Weitem keine einfache oder einfach zugängliche Materie. Selbst ausgewiesene Praktiker tun sich immer wieder schwer, einen Überblick über die wesentlichen Entscheidungen und die letzten Trends zu erhalten und diese auch nachvollziehen zu können. Dies geht schließlich so weit, dass es durchaus namenhafte Kollegen gibt, die bereits überlegen, ob gewisse Entscheidungen im Zusammenhang mit Marken - so zB zur Frage der Ähnlichkeit oder Registrierungsfähigkeit - besser von einer KI als von Menschen zu treffen wären. So könnte KI die unzähligen Entscheidungen besser berücksichtigen und auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Das ist freilich noch Zukunftsmusik. Zurück zur Gegenwart und zum vorliegenden Buch:
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