Die Zeit herannahender Nationalratswahlen ist jedes Mal Anlass, im Fachsenat für Steuer- und Sozialrecht der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen Bilanz zu ziehen und die Wünsche, Forderungen und Hoffnungen des Berufsstandes und der Steuerzahler:innen an eine neue Regierung zu formulieren. Entgegen allen politischen Versprechen hat das Steuerrecht dermaßen an Komplexität zugenommen, dass es selbst von Experten kaum mehr zu bewältigen ist und die Lenkungswirkung von steuerlichen Maßnahmen weitgehend verloren gegangen ist. Zudem hatte Österreich 2022 mit 43,1 % des BIP die dritthöchste Abgabenquote innerhalb der OECD und lag vor allem auch bei der Besteuerung der Arbeitsleistung im Spitzenfeld. Der Wirtschaftsstandort Österreich verliert in den internationalen Rankings stetig an Attraktivität und auch der Lebensstandard der Menschen sinkt. Daher wird der Ruf nach sinnvollen und nachhaltig wirksamen Strukturreformen immer lauter.
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