Die Rolle von Steuerverwaltungen in einer vernetzten Gesellschaft
Bericht über die am 20. und 21. September 2012 vom Bundesministerium für Finanzen und dem Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU Wien organisierte und in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftspsychologie der Universität Wien durchgeführte internationale Konferenz.1
Besteuerung ist im modernen Staat ein Massenphänomen, weil de facto jeder Bürger laufend mit Steuern konfrontiert ist, sei es als Steuerzahler (wie bei der Einkommensteuer) oder als Steuerträger (wie bei der Umsatzsteuer).2 Auf der anderen Seite stehen Staaten mit ihren Steuerverwaltungen und versuchen, die steuerpolitischen Rahmenbedingungen so auszugestalten, dass sie bei Vollzug der Steuergesetze dem Massenphänomen der Besteuerung möglichst gerecht werden. Die Wirtschaftskrise mit der Notwendigkeit der Stabilisierung der Steuereinnahmen bei gleichzeitig zunehmendem Kostendruck auf öffentliche Verwaltungen, die weiter fortschreitende Globalisierung, die daraus folgende Mobilität der Unternehmen und der Steuerwettbewerb der Staaten sowie neue Technologien wie das Internet mit völlig anderen Geschäftsmöglichkeiten und damit auch neuen Betrugsgefahren machen die Aufgabe der Steuererhebung mehr denn je zu einer Herausforderung. Angesichts dieser Rahmenbedingungen wächst sich in immer mehr Staaten die Überzeugung, dass "mehr vom selben", also mehr Steuerwettbewerb, um Unternehmen anzulocken, höhere Steuern um die Staatseinnahmen zu erhöhen oder mehr Steuerbeamte und Kontrollen um die Steuerehrlichkeit zu erhöhen, alleine nicht ausreicht.
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