Steuerrecht

Verständigungspflicht der Behörde bei Terminverlust

Christoph Ritz

Trotz Einhaltung der im Zahlungserleichterungsbescheid vorgesehenen Zahlungstermine tritt Terminverlust ein, wenn der Abgabepflichtige in diesem Bescheid enthaltene auflösende Bedingungen nicht einhält. Wird deshalb ein Rückstandsausweis ausgestellt, so hat dieser die Verpflichtung zur Entrichtung eines Säumniszuschlages von der gesamten vom Terminverlust betroffenen Abgabenschuld zur Folge. Darin kann eine Härte erblickt werden. Zur Beseitigung dieser Härte wurden die §§ 218 Abs 1 und § 230 Abs 3 BAO durch die BAONov 19881) geändert. Nach § 218 Abs 1 BAO nF ist in einem solchen Fall die Ausstellung eines Rückstandsausweises frühestens zwei Wochen ab Verständigung des Abgabepflichtigen vom Terminverlust zulässig. Der Abgabepflichtige wird dadurch Gelegenheit erhalten, zur Vermeidung eines Säumniszuschlages vor Ausstellung des Rückstandsausweises entweder die vom Terminverlust betroffene aushaftende Abgabenschuld zu entrichten oder neuerlich ein Ansuchen um Zahlungserleichterungen einzubringen.

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Artikel-Nr.
RdW 1988, 403

01.10.1988
Heft 10/1988
Autor/in
Christoph Ritz

Prof. Dr. Christoph Ritz ist seit 1980 im BM für Finanzen im Bereich der BAO tätig und Universitätslektor an der Universität Linz; Fachvortragender (ua für Bundesfinanzakademie, Akademie der Wirtschaftstreuhänder, Anwaltsakademie, ÖGWT, VVT, ARS, SWK Steuerrechtstag); Nationalberichterstatter für IFA Kongress 1999; Teilnahme an Symposien und Seminaren (Universität Graz, Universität Wien, Wirtschaftsuniversität Wien).

Publikationen:

Fachartikel vor allem zum Abgabenverfahrensrecht (zB in RdW, ÖStZ, SWK, SWI), Beiträge in Sammelwerken (zB in beiden Stoll-Festschriften, Wien 1995 und 2005), BAO-Kommentar, 3. Auflage (2005).