Steuerrecht aktuell

Was bringt die EU-Zinsschranke? - Eine Simulation der Umsetzung von Art 4 der EU-Anti-Tax-Avoidance-Directive in Österreich

Stefanie Chroustovsky / Ass.-Prof Dr. Matthias Petutschnig

Am 12. 7. 2016 wurde vom Rat der Europäischen Union die Anti-Tax-Avoidance-Directive (ATA-RL - Richtlinie des Rates zur Bekämpfung von Steuervermeidungspraktiken) als Teil des EU-Anti-BEPS-Pakets veröffentlicht. Im vorliegenden Beitrag werden die Auswirkungen dieser Richtlinie auf österreichische Unternehmen anhand einer deskriptiven statischen Analyse aufgezeigt, wobei unterschiedliche Szenarien hinsichtlich der Ausnutzung der in der Richtlinie verankerten Mitgliedstaaten-Wahlrechte und die sich daraus ergebenden zusätzlichen Steuerzahlungen der betroffenen Unternehmen sowie die potenziellen Steuermehreinnahmen des Fiskus simuliert werden. Dabei zeigt sich, dass die Zinsschranke nur für sehr wenige Unternehmen (0,4 % der Stichprobe) tatsächlich anwendbar wäre; diese Unternehmen jedoch außerordentlich hohe Netto-Zinsaufwendungen und außerordentlich niedrige effektive Steuerquoten aufweisen. Die zu erwartenden zusätzlichen Körperschaftsteuereinnahmen sind eher minimal.

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Artikel-Nr.
ÖStZ 2017/692

05.10.2017
Heft 18/2017
Autor/in
Stefanie Chroustovsky

Dr. Stefanie Gombotz, LL.M. (WU) ist Referentin in der Abteilung für Internationales Steuerrecht im Bundesministerium für Finanzen.

Matthias Petutschnig

a.Univ.-Prof. Dr. Matthias Petutschnig, StB, ist Assoziierter Professor an der Abteilung für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre der WU Wien mit den Forschungsschwerpunkten empirische Steuerforschung, Internationale Besteuerung, Rechtsformwahl und Rechtsformplanung und Director bei KPMG in Wien. Er publiziert regelmäßig in nationalen und internationalen Fachzeitschriften zu aktuellen Fragestellungen des Unternehmenssteuerrechts. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Universität Leipzig, die Singapore Management University und die North Carolina State University.