Wirtschaftliches Eigentum an Gesellschaftsanteilen aufgrund einer Doppeloption

Der Käufer von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft ist bereits ab dem Zeitpunkt wirtschaftlicher Eigentümer, ab dem er eine rechtlich geschützte Position erworben hat und Wertveränderungen wirtschaftlich ihn treffen.

Die Gesellschafter einer GmbH verkauften im Jahr 1992 die Hälfte ihrer Anteile an eine Y-GmbH. Die Käuferin erhielt außerdem das Recht, von den Verkäufern auch die restlichen Anteile jederzeit zwischen 1. Juli 1997 und dem 30. Juni 1999 zu erwerben. Umgekehrt hatten die Verkäufer das Recht, ihre restlichen Anteile in der Zeit zwischen 1992 bis 30. Juni 1999 an die Käuferin zu verkaufen (Doppeloption); der Kaufpreis, zu dem die jeweilige Option ausgeübt werden konnte, war von vornherein bestimmt und für beide Seiten gleich hoch. Zusätzlich erhielten die Käufer mit Erwerb der Hälfteanteile ein Mehrheitsstimmrecht, mit der Folge, dass die Verkäufer ihre Stimmrechte nicht mehr beteiligungsproportional zur Geltung bringen konnten.