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Konsultationsvereinbarung zum DBA-Deutschland iZm der COVID-19-Pandemie – zweite Erweiterung

Bearbeiter: Birgit Bleyer

DBA-Deutschland: Art 5

Konsultationsvereinbarung zum DBA Deutschland betreffend die steuerliche Behandlung des Arbeitslohns von Arbeitnehmern sowie von im öffentlichen Dienst Beschäftigten im Homeoffice, Kurzarbeitergeld und Kurzarbeitsunterstützung sowie Homeoffice-Betriebsstätten

Erlass des BMF vom 22. 1. 2021, 2021-0.035.212

-> vgl zur ersten Erweiterung Rechtsnews 29911 und zum ursprünglichen Erlass Rechtsnews 28912

Der Erlass wurde nun um Aussagen zur Begründung einer Homeoffice-Betriebsstätte ergänzt:

In Hinblick auf die Auslegung des Art 5 Abs 1 des DBA-Deutschland besteht Einvernehmen darüber, dass ein Arbeitnehmer, der nur aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie Tätigkeiten im Homeoffice ausübt, für den Arbeitgeber regelmäßig keine Betriebsstätte im Sinne von Artikel 5 begründet.

Dies kann sich bereits - unabhängig von Maßnahmen aufgrund der COVID-19-Pandemie - aus den allgemeinen Voraussetzungen zur Begründung einer Betriebsstätte ergeben, wenn es sich beispielsweise um bloß vorbereitende Tätigkeiten oder Hilfstätigkeiten im Sinne von Artikel 5 Absatz 4 des Abkommens handelt oder es an der Verfügungsmacht des Arbeitgebers über die für das Homeoffice genutzten Räumlichkeiten fehlt.

Ungeachtet dessen begründet ein Arbeitnehmer jedenfalls dann keine Betriebsstätte für den Arbeitgeber, wenn es sich um eine nur pandemiebedingt veranlasste Homeoffice-Tätigkeit handelt. Denn dann fehlt es bereits an dem für die Annahme einer Betriebsstätte erforderlichen Maß an Dauerhaftigkeit der Aktivität oder der Verfügungsmacht des Unternehmens, da die Tätigkeit des Arbeitnehmers aufgrund höherer Gewalt im Homeoffice ausgeübt wird.

Artikel-Nr.
Rechtsnews Nr. 30320 vom 27.01.2021