DDr. Konrad Kmetic, Staatsanwalt in Graz, hat sich auf 78 Seiten mit der bislang in Wissenschaft und justizieller Praxis (noch) eher unbeachteten Materie des Computerstrafrechts auseinandergesetzt. Seine Abhandlung, die in der Reihe der Linde Praktikerskripten (LPS) erschienen ist, soll das Computerstrafrecht in seinen Grundzügen daher in erster Linie wohl den mit Strafrecht befassten JuristInnen näher bringen. Inhaltlich können die Ausführungen aber ebenso gut einführende Lehrveranstaltungen zum Computerstrafrecht an Hochschulen begleiten. Formal fallen einige Unsauberkeiten auf, die bei einer allfälligen 2. Auflage verbessert werden sollten. Dies betrifft insb den Aufbau des Werkes, dem ein Schlussteil fehlt, was zu einem abrupten Ende führt. Darüber hinaus muss aus wissenschaftlicher Sicht die Verwendung veralteter Auflagen von - wenn auch allgemeinen - Lehrbüchern (vgl etwa Fuchs, Strafrecht. Allgemeiner Teil I, der inzwischen in der 8. Auflage aus 2012 vorliegt), die Zitierung von Bundesgesetzblättern ab 1997 ohne Angabe des entsprechenden Teils, die sehr überschaubare Literaturauswahl, aber auch die fehlende Erwähnung unionsrechtlicher Entwicklungen - wie insb die EU-Richtlinie über Angriffe auf Informationssysteme (ABl L 2013/218, 8), die am 3. 9. 2013 in Kraft getreten ist, bis zum 4. 9. 2015 von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden muss und den bisherigen EU-Rahmenbeschluss aus 2005 ersetzt - kritisch angemerkt werden.
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