Aus Anlass der Weltwirtschaftskrise hatte die Europäische Kommission (EK) im März 2009 mehrere Maßnahmen zur Restabilisierung des Finanzsystems in Aussicht gestellt, darunter auch eine Reform der Vergütungspolitiken im Finanzdienstleistungssektor.1 Die vorliegende Empfehlung nimmt sich der Thematik risikofördernder Incentivierungen in Bonifikationssystemen an, deren Mitschuld am Versagen der Finanzsysteme in den Fokus der öffentlichen Diskussion sowie der Fachpresse gerückt ist.2 So sieht auch die EK in den weit verbreiteten unangemessenen Vergütungspraktiken eine wesentliche Ursache für das Eingehen exzessiver Risiken, die in Folge zu Verlusten und Insolvenzen von Finanzinstituten führten. Vergütungssysteme, die sich an kurzfristigen Erfolgen ohne angemessene Berücksichtigung der eingegangenen Risiken orientierten, haben nach Auffassung der EK zu einer übertriebenen Risikobereitschaft beigetragen und folglich das Risikomanagement der Finanzinstitute ausgehebelt.3
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