Kompetenzen österreichischer Rettungs- und Notfallsanitäter. Von Joachim Jochum. Jan Sramek Verlag, Wien 2018. XVI, 189 Seiten, gebunden, € 29,90.

Aufgabe des Rettungsdienstes ist es, Kranke und Verletzte dorthin zu bringen, wo ihnen geholfen werden kann. Anlass für diesen Transport kann ein Unfall bzw eine plötzlich auftretende Erkrankung ebenso sein wie ein Mangel an Beförderungsalternativen. Der Rettungsdienst erbringt aber nicht nur Transportleistungen, vielmehr obliegen seinen Akteuren im Notfall die Erstversorgung am Unglücksort sowie die Überwachung der Patienten während der Überführung. Notwendig dafür ist jedenfalls zweierlei: eine klare Aufgabenteilung der Beteiligten sowie deren umfassende Ausbildung. Hier setzt das Buch von Joachim Jochum an. Man erfährt gleich zu Beginn, dass gerade die Ausbildung im internationalen Vergleich abfällt, nicht zuletzt, weil im Rettungsdienst vor allem Freiwillige tätig sind. Das Berufsrecht der Sanitäter, das Sanitätergesetz (SanG), kennt dabei grundsätzlich zwei Qualifizierungsstufen, den Rettungssanitäter und den Notfallsanitäter, wobei Letzterer darüber hinaus Notfallkompetenzen erwerben kann. An beide Ausbildungen sind unterschiedliche Berechtigungen geknüpft, deren Umfang ebenso wie die Qualifikationserfordernisse selbst im Zentrum des Werkes stehen. Hierbei hat es sich der Autor zur Aufgabe gemacht, die Rechtslage umfassend aufzuarbeiten und vor allem die herrschende Meinung kritisch zu hinterfragen. Diesen Anspruch hat der Autor eingelöst: Wo es um Ausbildung und Kompetenzen der Sanitäter geht, hat das Werk Ähnlichkeiten mit einem Handbuch. Dabei zeigt der Verfasser, dass er keine Scheu hat, sich sowohl ungelösten Problemen zu widmen als auch in Abkehr von der herrschenden Meinung neue Lösungen für alte Fragen anzubieten.