Editorial

Von Bankomatgebühren und der Nationalratswahl

Bearbeiter: Olaf Riss / Martin Winner / Rainer Wolfbauer

In entwickelten Ländern sind Geldausgabeautomaten (GAA) aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Sie gehen im Grundkonzept auf ein Ende der 1930er-Jahre angemeldetes Patent des Erfinders Luther George Simjian zurück. Auf dessen Basis hatte die City Bank of New York 1939 das erste funktionierende Gerät in Betrieb genommen. So recht ist diese Neuheit damals allerdings noch nicht angenommen worden. Der Erfinder selbst soll dazu festgestellt haben: "Es scheint, dass nur eine kleine Zahl von Prostituierten und Glücksspielern, die nicht von Angesicht zu Angesicht mit Bankschalterbeamten zu tun haben wollen, das Gerät nutzen." Heute sehen die Dinge anders aus. Gerade Österreich liegt mit seiner GAA-Dichte im internationalen Spitzenfeld: Je 10.000 Einwohner findet man hierzulande 10,19 GAA (Stand 2015); sogar Deutschland (6,92) und die Schweiz (7,94) liegen deutlich dahinter.1 Im Durchschnitt "zieht" ein Kunde bei einer Bargeldbehebung an einem österr Bankomaten 100 €. Ein österr Bankomat wird durchschnittlich 3.000 Mal im Monat in Anspruch genommen; Geräte in Spitzenlagen verbuchen bis zu 20.700 Transaktionen monatlich. Die Beschaffungskosten für einen GAA werden - abhängig vom Modell - mit etwa 70.000 € angegeben.

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Artikel-Nr.
ZFR 2017/257

16.11.2017
Heft 11/2017