Vor knapp sechs Jahren gab es einen lauten Knall auf dem europäischen Finanzmarkt: Die Kom veröffentlichte im März 2018 den "Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzsystem" und hob darin mit Nachdruck hervor, dass die Menschheit mit den katastrophalen Folgen des Klimawandels konfrontiert ist. Möchte Europa die Klimaziele von Paris und der UN-Agenda für eine nachhaltige Entwicklung verwirklichen, muss die alte Welt - so die Schätzung der Kom - bis 2030 einen jährlichen Investitionsrückstand von 180 Mrd € aufholen, der ausständige Betrag liegt also noch bei mindestens 1,08 Bio €. Wer soll diese gigantische Summe stemmen? Die öffentlichen Haushalte mit Sicherheit nicht, die Herausgeber der ZFR leider auch nicht. Die Kom dachte an jemand anderen: private Kapitalgeber. Sie sollen ihr Kapital verstärkt in "nachhaltige" (was immer das heißt) Unternehmen investieren und damit die Transformation der Realwirtschaft beschleunigen. Da die Kom aber nicht darauf vertraut, dass sich diese Kapitalallokation von selbst einstellt, nimmt sie das Finanzsystem in die Pflicht. Es müsse eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung dieser umwelt- und sozialpolitischen Ziele spielen und dazu beitragen, dass private Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umgelenkt werden. Nur dadurch könne Europa ein nachhaltiges und integratives Wachstum erreichen.
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