Heft 1/2012 steht im Zeichen der bereits in Heft 7/2011 angesprochenen neuen Kommissionsvorschläge, die eine eingehende Umgestaltung des EU-Finanzmarktrechts zur Folge haben könnten. Angefangen bei MiFID II, die von Georg Granner trefflich und kritisch analysiert wird, bis hin zu einer ersten Einschätzung von MiFIR - der neuen Finanzmarktverordnung, die eine Einbeziehung des Emissionshandelssystems und eine erhebliche Ausweitung der bestehenden Transparenzvorschriften zur Folge haben wird. Auch eine umfassende begleitende Produktkontrolle durch nationale Aufsichtsbehörden und ESMA sollen installiert werden. Den Abschluss der ersten Teilanalyse bildet eine Untersuchung der neuen strafrechtlichen Legislativvorschläge (Marktmissbrauch) durch Hubert Hinterhofer, der bspw aufzeigt, welche Konsequenzen die neuen Vorschläge für bestehende Insidermissbrauchs- und Marktmanipulationstatbestände haben werden. Ob die Vergerichtlichung der Marktmanipulation der letzten Weisheit Schluss ist, könnte bezweifelt werden. Jedenfalls ist aber nachdrücklich zu begrüßen, dass Marktmanipulation nur mehr als Vorsatzdelikt strafbar sein soll. Ob die Vorschläge in dieser Form kommen werden, bleibt abzuwarten, zumal mit kritischem "Gegenwind" aus Rat und Parlament zu rechnen sein könnte.
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