Dieser Artikel wurde Ihnen von einem unserer Abonnenten zur Verfügung gestellt. Mit einem Abonnement der ZFR erhalten Sie die Zeitschrift in Print und vollen digitalen Zugriff im Web, am Smartphone und Tablet. Mehr erfahren…
Testen Sie
ALLE 13 Zeitschriftenportale
30 Tage lang kostenlos.
Der Zugriff endet nach 30 Tagen automatisch.
Ungeachtet der erheblichen wirtschaftlichen Bedeutung des Bankensanierungs- und Abwicklungsrechts ist die Anzahl der einschlägigen Fachpublikationen auf diesem Gebiet bisher überschaubar. Das dem Rechtsanwender zur Verfügung stehende Pouvoir wurde zuletzt durch einen zwar auf Schiene gebrachten, aber noch nicht komplettierten Gesamtkommentar zum BaSAG, herausgegeben von Kammel/Schütz, erweitert. Mit der vorliegenden 2. Auflage (Stand Juni 2022) ihres "Handbuchs zu BaSAG, FMA-Verordnungen, EBA Leitlinien und ergänzenden EU-Rechtsakten zu Sanierung und Abwicklung sowie zu MREL" aktualisieren die zwei Expertinnen sowie drei Experten, allesamt facheinschlägig tätig, ihren wichtigen Behelf für die alltägliche Beschäftigung mit diesem Rechtsgebiet.
Das Werk gliedert sich in einen Hauptteil, der auf rund 400 Seiten inhaltliche Abhandlungen zum Bankenabwicklungs- und Sanierungsrecht aufweist, sowie einen Anhang, in dem sich maßgebliche Rechtsgrundlagen, wie insb die FMA-Verordnungen, Level-II-Rechtsakte sowie EBA-Leitlinien, finden. Ganz im Einklang mit der programmatischen Bezeichnung als "Handbuch" orientieren sich die einzelnen Unterkapitel des Hauptteils an jenen wichtigen Themenblöcken, die auch für Banken die größte praktische Relevanz aufweisen, also im Bereich der Aufsicht die Sanierungsplanung, Frühintervention und gruppeninterne finanzielle Unterstützung bzw im Bereich der Abwicklung bspw die Abwicklungsplanung und der Single Resolution Mechanism (SRM). Vor diesem Hintergrund bestehen keine Zweifel, dass das vorliegende Werk den Lesern in geeigneter Weise zur Hand gehen wird, wenn es gilt, sich praktischen Problemen aus dem Bankenalltag anzunähern. Bemerkenswert erscheint, dass sämtliche Ausführungen offenkundig von allen Autoren gemeinsam verantwortet werden, da die einzelnen Themenblöcke namentlich nicht zugeordnet sind und die jeweiligen Verfasser nicht offengelegt werden.
Die Praxisbezogenheit der benutzerfreundlich gestalteten Loseblattmappe äußert sich nicht nur in der Selektion und formalen Aufbereitung der Themen, sondern kommt auch in zahlreichen Handlungsempfehlungen zum Ausdruck: Wenn die Autoren es bspw als ratsam darlegen, bei einer Anfechtung von Beschlüssen des SRB auch den nationalen Umsetzungsbescheid der FMA mittels Beschwerde zu bekämpfen und die inhaltlichen Bedenken jedenfalls auf dem parallelen unionsrechtlichen Rechtsweg geltend zu machen (Single Resolution Board, 8-19), so manifestiert sich in solchen und vergleichbaren Passagen der hilfreiche Fokus des Werks. Analoges gilt für jene Hinweise, in denen immer wieder auf die Praxis der Behörde hingewiesen wird. Das Werk versteht sich daher zu Recht weniger als wissenschaftliche Aufbereitung eines Fachgebiets, sondern eben als Handbuch im besten Sinne des Wortes. Der Bankenbranche sowie deren Beratern steht damit ein höchst geeigneter Behelf zur Verfügung, dessen klare Sprache und präzise Abhandlung von relevanten Themen eine Punktlandung setzt.